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Mexiko Rundreise Elternzeit

Oktober 2023
zur Reiseroute

Mexiko-Rundreise in Elternzeit

Dauer: 40 Tage

Roadtrip von Mexico-City nach Cancun

Reisezeit: Ende Oktober – Mitte Dezember ’23

Uns war klar, dass wir auch die erste Elternzeit mit unserem zweiten Kind für eine größere Reise nutzen möchten.

Wir haben 6 wundervolle Wochen in Mexiko verbracht. Vom Dia de los Muertos in Mexico-City über Oaxaca, die Pazifikküste und San Cristobal de Las Casas ging es nach Yucatan. Dort waren wir innerhalb von 2 Wochen in Tulum, Bacalar, Playa del Carmen, Cancun und natürlich Mérida.

Hier erfährst du alles über den Roadtrip, das Autofahren, unsere Route, einen kurzen Besuch mit Baby im Krankenhaus und vieles mehr.

Warum nach Mexiko?

Wir haben recht lange gebraucht, uns für ein Ziel zu entscheiden. Irgendwie hatte es uns Mexiko angetan. Jeder, der schon dort war, schwärmt davon. Und: Unsere Reisezeit im November/Dezember war perfekt dafür. Die Chance, den Tag der Toten (Dia de los Muertos) in Mexiko zu erleben, wollten wir uns nicht entgehen lassen.

Nach vielen Berichten von Freunden und Bekannten war uns klar, dass wir nicht nur die Yucatan-Halbinsel bereisen mochten, sondern auch andere Gegenden des Landes sehen wollten. So entstand die Idee für einen ausgedehnten Road-Trip.

Wir lieben mexikanisches Essen, ein warmes Meer und Wärme generell. Es ist ein riesiges Land und daher bot es sich an, die vielen Wochen eben auch für ein großes Land zu nutzen. Mit den Kindern und vor allem dem Baby war uns gleichzeitig auch klar, dass wir die Strecken in kleinere Stücke herunterbrechen werden müssen. Das ging dort auch wirklich gut: Meistens konnten wir innerhalb von 2-3 Stunden ein nächstes, lohnenswertes Ziel erreichen. Natürlich gab es auch Ausnahmen von 4-5 Stunden, aber das war wirklich selten.

Das spannende an Mexiko als Reiseziel ist, dass viele erstmal erschrecken – und dann wollten wir auch noch mit kleinen Kindern „da hin“. Klar, einige Bedenken hatten wir vorab tatsächlich. Uns hat es beruhigt vor allem mit vielen zu sprechen, die schon dort waren und eigene Erfahrungen gesammelt haben – insbesondere in den Gegenden, in denen wir unterwegs sein wollten. Danach stand für uns fest, dass wir diese Reise machen können und wollen.

Die Unterkünfte haben wir alle vorab gebucht. Genauso Mietwagen und Inlandsflug von Tuxtla Gutierrez nach Mérida. Aufgrund von Unwettern kurz vor unserer Reise und Überschwemmungen auf Holbox, mussten wir den Plan nochmal ändern, als wir schon unterwegs waren. Es hat sich gelohnt, kostenlos stornieren zu können.

Wir haben uns wirklich sehr gefreut, als es dann nach all der Planung endlich losging.

 

Unsere Route und die Zwischenstopps

Unten siehst du, wie wir unsere Reise aufgeteilt haben.

Die ersten 4 Wochen

Das waren unsere Stopps vor dem Inlandsflug in Richtung Karibik:

Mexico City mit Kindern Reise

Tag 1-6

Der Tag der Toten war ein Highlight. Die Stadt selbst aber auch und insgesamt eine sehr positive Überraschung.

Orizaba mit Kindern besuchen

Tag 6-9

Orizaba hatten wir eigentlich nur eingebaut, um auf dem Weg nach Oaxaca ein Päuschen zu haben.
Es war sehr schön und perfekt, um nach dem Trubel in CDMX herunterzufahren.

Oaxaca mit Kindern bereisen

Tag 9-12

Oaxaca hat einen besonderen Vibe und einige kulinarische Besonderheiten zu bieten. Wir haben uns hier superwohlgefühlt.

Baumhaus in San José del Pacifico

Tag 12-13

Die Fahrt von Oaxaca nach Puerto Escondido dauert 6-7 Stunden. Mittlerweile könnte die Autobahn fertig sein, bei uns war sie das noch nicht.
Wir haben einfach in den Bergen bei San José del Pacifico übernachtet und sind am nächsten Morgen weitergefahren. Es war sehr schön, in einer Art Baumhaus – aber auch sehr kalt in der Nacht.

Puerto Escondido zum Surfen und Entspannen mit Kids

Tag 13-18

Puerto Escondido hat uns mega gefallen. Schöner Strand, große Wellen, entspannte Atmosphäre. Vielleicht hat es sich für uns noch mehr als Highlight angefühlt, weil es unser erster Ort am Meer war.

Playa Zipolite entspannter Ort am Pazifik

Tag 18-19

Playa Zipolite ist ein kleines verträumtes (ehemaliges) Hippie-Dörfchen. Hier darf sogar nackt gebadet werden und wenn man den Strand besucht, muss man tatsächlich mit viel Freizügigkeit rechnen. Schöne Sonneruntergänge in entspannter Atmosphäre. Aufpassen: Der Strand ist berüchtigt für seine Strömungen.

Essen auf Mexiko-Rundreise mit Kindern

Tag 19-20

Wir sind sehr spät in Zipolite los, um den Strand noch genießen zu können. Salina Cruz war nur ein Übernachtungsstopp. Industriestadt, die eher nichts zu bieten hat. (außer Strände zum Surfen drumherum).

tuxtla gutierrez mit kindern

Tag 20-22

Tuxtla Gutierrez ist vor allem für den Cañón del Sumidero bekannt. Die meisten Touristen machen das als Tour von San Cristobal aus.
Wir waren happy, in Tuxtla übernachtet zu haben und die Stadt hat uns gefallen.

San Cristobal de las Casas und San Juan de Chamula

Tag 22-25

San Cristobal de Las Casas ist ein schönes Städtchen, hat im Umland einiges zu bieten und in der Innenstadt is alles fußläufig erreichbar. Unsere Wohnung war abends aber zu kalt und ungemütlich. Hier knallt es dauernd -> Glaube.

Yucatan Halbinsel

Diese Stopps hatten wir auf Yucatan

Mérida mit Kindern erkunden

Tag 25-27

In Mérida hatten wir irgendwie einen Stadt-Overkill und obwohl die Stadt schön ist, hatten wir irgendwie einfach genug von typisch mexikanischen Städten. Wir haben daher einen schönen Ausflug nach Celestún unternommen.

Isla Mujeres zum traumhaften Relaxen mit Strand für Kinder

Tag 27-31

Isla Mujeres liegt unweit von Cancun. Wir haben vor allem den traumhaft schönen Playa Norte genossen und entspannt – so gut das bei dem Trubel, der teilweise herrschte, ging.

Playa del Carmen Strand

Tag 31-32

Wir waren nicht sicher, ob wir Playa del Carmen sehen mussten. Auf dem Weg Richtung Bacalar hat es sich aber als Zwischenstopp angeboten. Direkt in PDC gab es nichts, das wir verpasst hätten, wenn wir es ausgelassen hätten.

Bacalar Lagune mit Ausflügen für Kinder

Tag 32-34

Bacalar war traumhaft (nach dem wir die Unterkunft gewechselt hatten). Der See ist faszinierend und Los Rapidos auch eine Erfahrung wert – allerdings halten sich viele nicht an die dortigen Regeln.

Tulum mit Kindern

Tag 34-38

Tulum war für uns der eigentliche Abschluss der Reise. Wir wollten die Ruinen anschauen und vor allem am Strand chillen & baden.

Cancun Downtown mit Kindern

Tag 38-40

Von Cancun wollten wir uns ein eigenes Bild machen, obwohl uns viele davon abgeraten haben. Wir hätten auch lieber länger woanders bleiben und Cancun streichen sollen.

Unsere Erfahrungen zur Mexiko-Rundreise mit Kindern

Zur Zeit unserer Reise war unser Sohn 4 Jahre alt und unsere Tochter 10 Monate Jahre.

Ist Mexiko nicht zu gefährlich?

Wenn man sich mit Mexiko als Reiseziel beschäftigt und plant mehr zu sehen, als Yucatan, kommt man unweigerlich mit den im Land herrschenden Herausforderungen in Kontakt. Erzählst du deinen Freunden und Verwandten, dass du 6 Wochen durchs Land fahren wirst (mit Kindern!), wirst du schnell für leichtsinnig oder gar verrückt erklärt. Und ja, es gibt in Mexiko Drogenkartelle, die Gegenden kontrollieren, es gibt beängstigend viele Entführungen und Gewaltverbrechen. Es gibt aber auch die andere Seite: Lebensfrohe, offenherzige, hilfsbereite, herzliche und freundliche Menschen mit echtem Interesse an dir. Das war richtig beeindruckend. Dennoch ist ein gewisses Level an Aufmerksamkeit immer nötig und naiv darf man nicht sein. Wir waren 1-2 Mal tatsächlich zu unrecht zu misstrauisch – aber lieber so herum als andersrum.

Da wir während des „Tag der Toten“ in Mexiko-Stadt waren, war dort sehr viel los. Während wir das eine Kind in der Trage hatten, haben wir das andere nie von der Hand gelassen. Als der Große mal die letzten 8 Meter zum Aufzug alleine gerannt ist, hat uns der Security ordentlich zurechtgewiesen und uns erklärt, dass wir in Mexico City das Kind niemals loslassen dürfen: „Wenn er weg ist, ist er weg und ihr seht ihn nie wieder“. Da wurde uns dann doch etwas mulmig und wir haben den Rat strikt befolgt. Auch die Geschichten aus den Holywood-Filmen gehen einem manchmal im Kopf rum und natürlich ist das alles nicht immer weithergeholt. Gleichzeitig haben wir uns nie unsicher oder in Gefahr gefühlt und keine brenzligen Situationen erlebt. Ich würde das eher nicht auf unser Glück schieben, sondern auf das Befolgen einiger „Regeln“, mit denen sich die Gefahr vielleicht hat minimieren lassen. Wir sind zum Beispiel nie nachts selbst gefahren, waren nie betrunken, haben nichts mit Drogen am Hut und haben berüchtigt gefährliche Gegenden gemieden (im Gr0ßen wie im Kleinen, d.h. wir waren nicht in Nähe der US-Grenze und nicht in zwielichtigen Ecken so mancher Stadt).

Reichen Shorts und Flip Flops?

Je nachdem, wo es hingeht. Auf der Yucatan-Halbinsel reicht das vermutlich aus – wobei für kleine Wanderungen oder die Besichtigung von antiken Ruinen festes Schuhwerk von Vorteil ist. Nicht unterschätzen darf man die Höhe, auf der beispielsweise Mexiko-Stadt liegt: Auf über 2000 Metern wird es vor allem nachts sehr frisch. Wir waren darüber hinaus an einigen Orten froh über unsere Jacken (CDMX, San Cristobal de las casas, Oaxaca). Schatten, UV-Kleidung und gute Sonnencremes (denk‘ auch ans Meer!) sind wahnsinnig wichtig – denn die Sonne hat ordentlich Power. Am Strand waren die Kinder immer mit UV-Shirt und Bademütze / Badehut unterwegs.

Essen gehen mit Kindern

Vorneweg: In Mexiko gibt es große regionale Unterschiede bei der Verfügbarkeit und Qualität von internationalen Speisen. Die gute Nachricht: die mexikanische Küche ist fantastisch! Es gibt viele verschiedene Gerichte, die weit über das hinausgehen, das wir hier aus (den meisten) mexikanischen Restaurants kennen. Quesadillas und Tortilla Chips / Nachos gibt’s fast überall und sind gute Snacks und waren auch bei unseren Kids beliebt. Daneben gibt’s Gemüse, Reis, Avocado, Tomaten, Paprika und es findet sich eigentlich immer was. Hier und da hatten wir vor der Reise gehört, dass es für Vegetarier schwer sein könnte und es nur eine arg eingeschränkte Auswahl gebe. Das hat sich nicht bestätigt und es gab immer Varianten ohne Fleisch, Fisch oder Hühnchen.

Mit Kindern und falls Schärfe nichts für dich ist, muss ein bisschen aufgepasst werden. Das mexikanische „ist nicht scharf“ kann für uns dann doch mal scharf sein – und zwar sehr scharf sogar! Am besten also immer probieren, bevor die Kinder anfangen zu essen und lieber einmal zu viel beim freundlichen Service nachfragen. Praktischerweise sind die Salsas eigentlich immer in separaten Schälchen und das Essen lässt sich damit für den eigenen Geschmack nachschärfen.

Wir haben die Mexikaner als sehr kinderfreundlich erlebt. In manchen Restaurants war die Freude so groß, dass sich die Servicekräfte schon fast gestritten haben, wer die Kleine als nächstes auf den Arm nehmen darf. Wir haben uns nahezu immer wohl und willkommen gefühlt. Einzig die Toiletten sind in öfter Mal abenteuerlich 🙂

In nicht wenigen Unterkünften hatten wir eine Küche und haben manchmal selbst gekocht oder uns als Mittagssnack Guacamole, Tomaten und Käsebrote zubereitet. Das war auch immer sehr lecker und unglaublich einfach.

Strände für Kinder auf unserer Reise

Das muss in einen separaten Artikel, der später folgt.

Selbst kochen in Mexiko - Tomaten, Guacamole und Käse

Kinderbetten & Unterkünfte

Wir waren zu viert unterwegs und meistens hat ein zusätzliches Bettchen oder Babybett ausgereicht. Manchmal war’s auch ein Schlafsofa. Wenn das Bett groß genug war, haben wir einfach alle zusammen darin geschlafen oder unsauf zwei Betten verteilt. In diesem Fall mussten wir immer schauen, die Seiten der Betten, auf denen die Kinder schliefen, irgendwie abzusichern, damit niemand herausfällt. Das ging mal mit Koffern, mal mit Stühlen und wenn nichts da war, haben wir den Boden mit Kissen oder decken abgepolstert. Das war tatsächlich gut so, denn der Große ist 2-3 Mal rausgeplumpst und hat sich so dann nicht weh getan. Alles in allem ging es problemlos und selten fielen für das Babybett / Zustellbett Zusatzkosten an.

Generell hatten wir eine Mischung aus AirBNBs, Hotels und Unterkünften über booking.com.

Medizinische Versorgung

Die medizinische Versorgung ist gut und in den meisten Gebieten sogar fast auf europäischem Niveau. Kniffliger wird es, sobald du in entlegenen Gegenden unterwegs bist. Dann kann das nächste Krankenhaus weit entfernt sein. Wir haben unsere normale Reiseapotheke mitgenommen und um ein paar Dinge für unsere Kleine, die zum Reisezeitraum ein knappes Jahr alt war, erweitert. Da haben wir uns bei Namibia mehr Gedanken gemacht, weil man da die meiste Zeit weit entfernt von einem Krankenhaus unterwegs ist.

Bei uns kam es zu einem ungeplanten Krankenhausbesuch mit Baby. Sie hatte mehrere Tage niedriges Fieber und als es zu hohem Fieber wurde, wollten wir die Ursache abklären lassen – auch vor allem um sicher zu sein, dass sie kein Dengue-Fieber erwischt hat. Wie es manchmal so passiert, war das Fieber natürlich genau am ungünstigten Ort am höchsten: Mitten im Gebirge zwischen Oaxaca und Puerto Esondido. Nachts hatte es 5° in ~2500 Metern Höhe und unser Ofen ging nachts um 3 leider nicht mehr an. Trotz vieler Decken war es einfach richtig kalt in unserem „Baumhaus“ und die Kleine glühte einfach nur – trotz Fieberzäpfchen. Handynetz gab es keines und WLAN war nachts auf einmal auch weg. Da fühlt man sich echt unwohl. Wir waren so froh, als die Nacht vorüber war, packten unsere Sachen und fuhren sofort weiter. Ab ins Krankenhaus: Es wurde Blut abgenommen, eine Urinprobe abgegeben und sie wurde kurz untersucht. Gerade die Urinprobe war eine Herausforderung, weil sie stundenlang kein Pipi gemacht hatte. Am Ende haben wir den Bericht bekommen und es gab nicht wirklich eine Diagnose. Wir sind den Nachmittag ans Meer (zum ersten Mal während der Reise) und auf einmal fing es an ihr besser zu gehen. Am nächsten Tag war alles wieder normal und wir waren happy.

Generell ist eine gute Auslandskrankenversicherung absolut empfehlenswert, um im Fall der Fälle abgesichert zu sein. So spielen zumindest die Kosten keine Rolle bei der Überlegung, ob man jetzt zum Arzt geht oder nicht (sollten sie eh nicht!).
Wir hatten Kontakt mit der Versicherung aufgenommen, die Situation beschrieben und gefragt, wie das Prozedere ist. Wir mussten ein Formular ausfüllen, digital einschicken und bekamen wenig später die Bestätigung der Kostenübernahme bis zu umgerechnet 400€. Diese wurde parallel auch ans Krankenhaus verschickt. Somit mussten wir vor Ort nichts bezahlen. Das war sehr unkompliziert.
Wir waren im Hospital Ángel del Mar in Puerto Escondido – eine Privatklinik.

Reiseapotheke für Mexiko mit Kindern

Die gut gepackte Reiseapotheke ist natürlich besonders bei Fernreisen mit Kindern absolut sinnvoll. Viele Bekannte, die schon in Mexiko waren, hatten sich auf der Reise auch mal den Magen verdorben oder „Montezumas Rache“ erfahren. Darauf waren wir vorbereitet und es am Ende gar nicht benötigt – es gab keinerlei Probleme in dieser Richtung. Auch wenn du derart nichts dabei hast, ist das medizinische Fachpersonal auf diesem Gebiet vertraut und du bekommst dort auch Lopedium, Pantoprazol und Elektrolyte. Solltest du für die Kinder oder dich mildere oder natürlichere Mittel haben wollen, bringst du die am besten selbst mit.

Mückenschutz speziell für Kinder kann auch wertvoll sein.

Babyutensilien / Hygieneartikel

Es gibt Windeln, Feuchttücher und eigentlich alles, was man benötigt. Windeln waren allerdings recht teuer – und offensichtlich so wertvoll, dass uns sogar welche geklaut wurden.

Flamingos und Bootstour mit Kindern bei Celestun

Verkehrsmittel bei unserem Mexiko-Roadtrip mit Kindern

 Auf unserer Reise haben wir viele verschiedene Verkehrsmittel genutzt. Wir sind mit Uber, Mietwagen, Bus und Boot gefahren und hatten einen kurzen Inlandsflug. Hier findest du unsere jeweiligen Erfahrungen.

Busfahren in Mexiko

Der Bus ist in Mexiko ein sehr beliebtes Verkehrsmittel – im Nahverkehr aber auch auf langen Strecken. Für die Langstrecke bieten die Unternehmen ADO und ETN viele Verbindungen und eine gute Qualität mit klimatisierten Bussen an. Die Preise sind absolut in Ordnung und die Buchung funktioniert über Apps am komfortabelsten. Wir hatten lange überlegt, ob wir einen Teil der Reise mit diesen Bussen machen. Letztendlich haben wir uns dagegen entschieden, weil es uns mit Kind, Baby, Gepäck einfach zu anstrengend schien.

In Mexico-City haben wir eine Stadtrundfahrt im hop on hop off Bus gemacht. Das fanden wir super, um viel von der Stadt zu sehen und gleichzeitig hat man auch einige interessante Fakten erfahren. Der Blick aus dem Obergeschoss des Busses ohne Dach bietet außerdem ganz andere Perspektiven, als aus dem Auto heraus.

Uber

In Mexiko-Stadt haben wir immer ein Uber bestellt, um von A nach B zu kommen. Tagsüber sind wir auch mal in unserem Viertel (Roma Norte) herumgelaufen. Nachdem uns Einheimische dazu geraten hatten, nachts auch kleine Strecken nicht zu laufen, haben wir uns daran gehalten. Uber war sehr günstig und komfortabel. Wir haben damit nur gute Erfahrungen gemacht.

Mit dem Mietwagen durchs Land

Am letzten Tag in CDMX hat Jens den Mietwagen geholt, während der Rest gepackt hat. Ein bisschen Aufregung war sicherlich dabei, nachdem wir den teilweise chaotischen Verkehr einige Tage erleben durften. Es hat aber alles gut geklappt und wir sind gut aus der Stadt herausgekommen.

Sobald wir uns an die Fahrweise und Auslegung der Verkehrsregeln gewohnt hatten, waren die Autofahrten super. Wir waren meist auf bezahlten Autobahnen unterwegs und deren Zustand war sehr gut. Auf anderen Landstraßen und in Orten muss unbedingt auf Schlaglöcher geachtet werden und die sogenannten „Topes“ können echt gefährlich sein. Es sind Bodenwellen, die du überall finden wirst und die nicht immer markiert oder durch Schilder angekündigt werden. Wir sind auch einige Male viel zu schnell drübergebrettert und zum Glück haben weder Auto noch Insassen Schaden davongetragen.

Nachts sind wir nie gefahren, weil uns alle davon abgeraten haben. Dabei wurden verschiedene Gründe angeführt, wie z.B. Tiere, die sich auf dem Asphalt aufwärmen, Kriminalität, unsichtbare Topes und Schlaglöcher. Zwei kleine Ausnahmen gab es: Einmal musste Jens in Salina Cruz etwas zu essen holen und ist mit dem Auto los. Und in Tulum Downtown sind wir von einem Restaurant zurück in unsere Unterkunft.

Wichtiger Tipp: Hab‘ immer einen Extra-Geldbeutel beim Autofahren dabei. In diesem sollte nur wenig Geld sein, das als Bestechungsgeld für Polizisten herhalten kann. Falls du in so einer Situtation landest, wird oft eine große Summe gefordert und wenn nicht mehr zu holen ist, wird sich auch mit wenig zufrieden gegeben. Wir sind auf dem Weg vom Strand in Tulum zurück nach Downtown in eine Polizeikontrolle geraten. Blöderweise hatte ich weder Führerschein noch Ausweis analog dabei. Natürlich hat das Foto nicht gereicht und zum Glück haben die etwas über 500 Peso (damals ca 25€) ausgereicht, um weiterfahren zu dürfen.

An allen anderen Orten und bei Übergängen von Bundesland zu Bundesland, wo immer Polizeikontrollen sind, wurden wir immer durchgewunken. Spätestens, als sie die Kids auf der Rückbank gesehen hatten.

Die Mietwagen hatten wir über billiger-mietwagen.de gebucht. Für das Baby haben wir eine ältere Babyschale mitgenommen und für den Großen einen Kindersitz vor Ort (Walmart oder Costco) gekauft. Der Kaufpreis betrug weniger als die Hälfte des Mietpreises. Gegen Ende der Reise kannst du versuchen, ihn an Neuankömmlinge zu verkaufen oder du verschenkst ihn einfach.

Inlandsflug von Tuxtla Gutierrez nach Mérida

Um uns 2-3 Tage zu sparen, die wir für die Fahrt von San Cristobal de las Casas nach Mérida benötigt hätten, haben wir uns für einen Inlandsflug entschieden. Wir sind mit VivaAerobus von Tuxtla Gutierrez geflogen und waren zufrieden.

Taxi

Beim Taxifahren unbedingt den Preis vorher aushandeln und sich schlau machen, mit welchen Kosten zu rechnen ist. Wir haben in Merida ein Taxi vom Flughafen genommen und im Stress den Fehler gemacht, das nicht vorher zu klären. So musste ich vehement verhandeln und war natürlich in einer schlechten Position. Der Preis war schließlich das doppelte von dem, was ich später in offiziellen Preislisten für die Strecke Flughafen – Innenstadt fand. Hätte ich das mal lieber vorher gewusst…

Fähre von Cancun nach Isla Mujeres

Es gibt verschiedene Fährunternehmen für die Strecke von Cancun nach Isla Mujeres. Im Internet können Preise verglichen werden. Wir sind mit Ultramar gefahren und haben direkt Hin- und Rückfahrt für uns vier gekauft. Eine Herausforderung kann die Parkplatzsuche am Fähranleger sein. Es gibt das offizielle Parkhaus, das verhältnismäßig teuer ist. Drumherum gibt’s aber viele Anbieter, in deren Hof du viel günstiger parken kannst. Bei manchen musst du den Schlüssel abgeben, bei anderen kannst du ihn mitnehmen. Informier dich hierzu am besten vorab im Internet oder in entsprechenden Foren / Facebook-Gruppen für die aktuellsten Tipps, da sich dort schnell viel ändert.

Wo es uns am besten gefallen hat

Bei so einer langen Reise mit vielen Highlights ist es echt schwer, weniges herauszupicken. Mexico-City hat uns total positiv überrascht. Ich hatte ein falsches Bild im Kopf und habe mehr Dreck, mehr Lärm und weniger schöne Ecken erwartet. Wir waren begeistert von dieser Stadt. Nach fast zwei Wochen das erste Mal am Meer anzukommen war auch ein Highlight. In Puerto Escondido herrschte ein entspanntes Flair, der Pazifik hat uns mit starken Wellen viel Badespaß bereitet und surfen hat Spaß gemacht. Auf Yucatan war Bacalar definitiv ein Highlight – der See ist einfach surreal und man muss das erlebt haben. Der schöne Sandstrand Tulums mit dem grünen Dschungel dahinter war auch einfach nur traumhaft. Ja, Tulum hat auch Schattenseiten, aber der Strand ist traumhaft.

Auch Orte, an die man keine hohen Erwartungen hatte und wo wir vielleicht keine Stops gemacht hätten, wenn wir unsere maximale Fahrtenzeit nicht auf 3-4 Stunden beschränkt hätten, hielten schöne Überraschungen bereit. Zum Beispiel Tuxtla Gutierrez. Dort übernachtet kaum jemand, weil alle nach San Cristobal gehen und dann höchstens mal eine Tagestour zum Sumidero Canyon, der bei Tuxtla ist, unternehmen. So schliefen wir in Tuxtla in einer Unterkunft, die die beste Leistung fürs Geld bot (~30€ pro Nacht und es war richtig gut!) und erlebten ein sehr authentisches Städtchen mit Markt, Shopping-Meile, Trubel mit vielen Menschen und allen möglichen Geräuschen. Oder auch den öffentliche Marimba-Tanz, der bei uns nicht im Parque de Marimba stattgefunden hat, weil dort Baustelle war. Dennoch war das ein herrliches Erlebnis, bei dem Jung und Alt gemeinsam zu den Klängen einer Live-Band getanzt haben und wo so unglaublich viel Freude verprüht wurde. Das war echt bewegend!

Ganz besonders schön waren die ersten 7-10 Tage wegen der ganzen Deko zum Dia de Los Muertos.

…und was wir uns hätten schenken können

Holbox hätten wir gerne erlebt, mussten wir aufgrund der Überschwemmungen aber überpringen. Dafür sind wir nach Isla Mujeres. Da sind wir immer noch zweigespalten. Auf der einen Seite zu touristisch, zu teuer, zu überfüllt und zuviel Party. Auf der anderen Seite ist der Strand einfach traumhaft. Wer nahe Cancun noch ausspannen möchte oder zu einer Zeit da ist, wo weniger los ist, schaut sich das an. Cozumel stand auch auf unserer Liste, weil wirklich jeder davon schwärmt. Trotzdem haben wir es dieses Mal nicht dorthin geschafft. Man braucht ja auch noch Ziele fürs nächste Mal.

Von Cancun waren wir wirklich enttäuscht. Die Hotelzone hat was von DisneyLand. Ja, der Strand dort sieht schön aus und jeder kennt die spektakulären Luftbilder von Postkarten. Gleichzeitig haben uns viele davon abgeraten und sie hatten Recht. Es reiht sich einfach ein Riesenhotel ans andere. Die Wellen sind mit etwas Pech zu stark für die Kinder und der Strand ist auffallend dreckig. Es gibt wirklich zu viele schönere Ecken in Mexiko als dass man hier seine Zeit verbringen sollte.

Salina Cruz ist bei Surfern beliebt und hat wohl gute Breaks. Während An- und Abreise haben wir spektakuläre Aussichten auf den Pazifik genossen, aber sonst hat die Stadt selbst nichts zu bieten. Es ist eine eher hässliche Industriestadt – zumindest basierend auf dem Wenigen, das wir davon gesehen haben.

Playa del Carmen war nicht wirklich besonders. Wir wissen, dass es rundherum wahnsinnig schöne Hotels und Strände gibt. Der Hauptstrand der eigentlichen Stadt war ok, aber da muss man unserer Meinung nach nicht gewesen sein. Außer wahrscheinlich während des Spring Breaks, wenn sich der Strand in eine Partymeile verwandelt. Das haben wir (leider?) verpasst.

 

Wann eine solcher Roadtrip durch Mexiko perfekt für dich ist und wann eher nicht

 

du liebst Mexiko wenn…Mexiko ist eher nichts für dich wenn…
…du surfen möchtest…Sicherheit an oberster Stelle steht.
…du gutes Essen liebst…du einfach immer an denselben Strand möchtest, mit Liegestuhl, Schirm und gleichzeitig Ruhe erwartest
(das geht dort zwar auch, aber du würdest viel verpassen!)
…dir freundliche Locals wichtig sind…dich die Reisehinweise des auswärtigen Amts abschrecken
…du Lust hast, einsame Strände zu erkunden…du nicht gerne auf Entdeckungstour gehst
…du fremde Kulturen erkunden möchtest…dir gute, saubere Toiletten in Restaurants wichtig sind

 

So ganz pauschal für das ganze Land lassen sich die Punkte oben gar nicht definieren. Mexiko ist riesig und entsprechend abwechslungsreich. Dort findet wahrscheinlich jeder etwas, das ihm gefällt. Es gibt zwei Ozeane, Vulkane, hohe Gebirge, Urwald, Steppen, antike Kulturen sowie Stätten und vieles mehr.

Unser Fazit zu Mexiko als Familienreise

Wir haben uns viel vorgenommen in 6 Wochen, um möglichst viel des Landes zu sehen. Vielleicht sogar zu viel. Im Schnitt sind wir zwischen zwei und drei Tagen an einem Ort geblieben. Das hatte viel Ein- und Auspacken zur Folge. Mit Baby haben wir unsere Fahrten so geplant, dass sie in der Schlafenszeit liegen. Das hat bedeutet, dass wir morgens gegen 10-11 für den ersten Schlaf losgefahren sind und wir somit oft am nächsten Ort einkamen, bevor wir dort einchecken konnten. Das Gepäck sollte man nie unbeaufsichtigt im Auto lassen und bei Ferienwohnungen konnten wir es nicht immer „zwischenparken“. Daher hat sich so mancher Tag dann trotz nur 2-3 Stunden Fahrt wie ein verlorener oder vertrödelter Tag angefühlt.

Auf der anderen Seite haben wir wahnsinnig viel gesehen und erlebt – nur ganz so entspannend war die Reise nicht.

Es würde uns aber auch schwerfallen, Dinge wegzustreichen. Ohne Baby gibt’s 2-3 Zwischenstopps, die man sich schenken könnte, wenn man dafür längere Strecken am Stück fährt.

Insgesamt war die Reise super und sehr bereichernd. Wir können uns gut vorstellen, Mexiko-Stadt nochmal zu besuchen oder für einen Badeurlaub mit Ausflügen ein weiteres Mal dorthin zu reisen. Es gibt noch mehr als genug zu entdecken.

 

LISTE ALLER UNTERKÜNFTE an den einzelnen Orten.
Entweder im Artikel oder als Extra-Übersicht je Reise

Unsere Aktivitäten & Ausflüge

1. Surfen in Puerto Escondido

Wir haben uns kurzfristig einen Surflehrer gebucht und uns in die Wellen gestürzt.

2. Maya-Ruinen Tulum

Ein Besuch bei dieser malerischen Maya-Stätte ist Pflicht. Am besten früh morgens vor der Öffnung dort sein.

3. Cenoten

Auf Yucatan gibt es überall Cenoten. Die um Tulum herum sind schön, aber auch teuer im Eintritt. Wenn ihr unterwegs seid, habt einfach immer Badesachen dabei, falls ihr unterwegs eine entdeckt oder eine Empfehlung bekommt.

4. Celestun

Schöne und spannende Bootsfahrt durch Mangrovenwälder und mit Glück Tausenden Flamingos

5. Dia de los Muertos

Den Tag der Toten in Mexiko zu erleben ist etwas ganz Besonderes. In Mexico City gibt es ein großes Fest auf dem zentralen Platz Zocalo.

6. San Juan de Chamula

Der Besuch des indigenen Dorfes mit seiner Kirche war ein Highlight. Im Rahmen einer Führung haben wir viele interessante Einblicke erhalten.

Downtown Tuxtla Gutierrez mit Markthalle erleben

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